Über das Wohnklima freuen sie sich jeden Tag!
Man nehme einen nicht alltäglichen Grundriss, viel Eigenleistung, gute Freunde und zimmere daraus sein Traumhaus…
Jeremias Guth, der Fertigungsleiter von Kinskofer, hat das erste Haus aus der neuen Produktionshalle für sich selbst gebaut. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Anna-Lena Wittmann hat er den Jahreswechsel 2022/23 genutzt und die eigenen Wände während des Betriebsurlaubs gezimmert. Quasi als Probelauf für die Häuser, die kommen.
Viele Arbeitsstunden des Wändeaufstellens, Lehmplattenschraubens und Kabelziehens später wohnen die beiden seit inzwischen einem Jahr in ihrem Holz-Lehm-Haus. Was ihnen daran am besten gefällt, ist das Wohnklima. „Darauf freu ich mich jeden Tag, wenn ich nach Hause fahre“, sagen beide unabhängig voneinander. Jeri hat vor seiner Festanstellung immer samstags als Minijobber bei Kinskofer gearbeitet. Die Atmosphäre in den Holz-Lehm-Häusern hat ihn damals schon begeistert.
Jedes Haus braucht ausgewählte Highlights
Natürlich genießen sie auch einige Highlights im Haus. Für Anna-Lena sind es das Sitzfenster, die frei stehende Badewanne und die Kochinsel: „Ich hab mir drei Dinge gewünscht, die hab ich bekommen.“ Für Jeri ist es das Gesamtprojekt, das sie optimal an ihren Bauplatz angepasst haben.
Dabei hätten sie ihr Wunschgrundstück fast nicht bekommen. „Ich hab mir das schon lange und immer wieder angeschaut, aber die ältere Dame, der es gehört hat, wollte nicht verkaufen“, erzählt der Hallen-Chef. Und dann, gerade als sich die beiden ihre erste Wohnung fertig eingerichtet hatten, rief sie an und hat doch verkauft.
Die Planung ist nicht alltäglich – wer orientiert die Wohnräume schon nach Norden? Anna-Lena und Jeri haben es gewagt, denn dort haben sie den unverbaubaren Ausblick in die Natur, während im Süden die Dorfstraße am Haus vorbeiführt. Jetzt genießen Sie im Hochsommer den Schatten auf der Nordterrasse und die Abendsonne, die dann von Westen reinkommt.
Ausrichtung der Räume zur Natur
Außerdem hat der Grundriss unzählige Ecken. „Der Baumeister hat angerufen und gefragt, ob das mein Ernst ist“, erzählt Jeri. Es war sein Ernst, denn der Erker auf der Gartenseite gliedert auch den offenen Wohn-Ess-Bereich und gibt der frei stehenden Badewanne im Obergeschoss genügend Raum. Überhaupt ist das Zimmer im Erker, bei dem man den Sichtdachstuhl mit seinen Ecken und Kanten sieht, das schönste im ersten Stock. „Wir wollten, dass alle was davon haben, auch später mal die Kinder“, sagt Jeri und Anna-Lena ergänzt: „Drum ist es auch nicht das Schlafzimmer geworden.“
Nach Süden schließen sich dem Haus die Garage und eine Praxis an. Anna-Lena ist Physiotherapeutin, bietet in Hemau Rückbildungskurse, Mama-Workouts und Schwangerschaftstrainings an.
Das Haus war 2023 das erste, das in der neuen Traumhaus-Manufaktur gefertigt wurde. Auch Handarbeit war noch einige dabei. „Wir haben das gesamte Erdgeschoss mit der Hand abgebunden, weil die Maschinen noch nicht hundertprozentig liefen. Beim Obergeschoss hat es schon anders ausgeschaut“, erinnert sich Jeri und lobt seine Freundin, die alle Installationslöcher in den Holzständern von Hand gebohrt hat. Immer mit auf der Baustelle: Christian Guth, Jeris Papa, Zimmerermeister und Bauleiter bei den Kinskofers.
Eigenleistung mit Familie und Freunden
Anna-Lena und Jeri haben ihr Traumhaus komplett in Eigenleistung gebaut – bis hin zum Spachteln der Naturgipsplatten an den Wänden. Im Gespräch mit dahome waren beide dankbar für die Unterstützung aus Familie und Freundeskreis: „Ohne die tatkräftige Hilfe wäre das nicht möglich gewesen.“ Für viele Kollegen – die längst mehr als nur Arbeitskollegen, sondern echte Freunde sind – war es eine Selbstverständlichkeit, mit anzupacken.
Natürlich gehört zur Arbeit auf der Baustelle eine Feierabendhalbe. Und weil Anna-Lena und Jeri wussten, wie viel Eigenleistung in einem Haus steckt, haben sie direkt eine Palette Bier mit in den Rohbau gehoben. „Anfangs wurden wir dafür belächelt, aber letztlich hat es uns jede Menge Kistenschleppen erspart – man muss mit seinen Kräften auch haushalten“, lacht Jeri zum Abschluss.
Eines von Anna-Lenas Highlights im Haus: das Sitzfenster mit Blick ins Grüne.
Der Wohnraumofen dient als optischer Raumtrenner zwischen Ess- und Wohnzimmer und hat eine Nische für den Fernseher.
Da war noch Baustelle, aber die beiden sind hochmotiviert ihr eigenes Traumhaus zu bauen.
Die Nordansicht des Hauses mit den Wohnräumen im EG und dem Bad im OG ist nicht alltäglich, aber konsequent am schönen Ausblick orientiert.

